Es ist kein Zufall, dass sich das jüdische Volk „Am Jisrael“ – „das Volk Israel“ – nennt und nicht „Dat Jisrael“ oder „die Religion Israels“. Das Gefühl, ein Volk zu sein, ist seit langem das bestimmende Merkmal der Juden. Dementsprechend ist die zentrale Erfahrung der jüdischen Geschichte – das einzige Ereignis, das eine jährliche Nacherzählung erfordert – der Auszug aus Ägypten. Der Exodus in erster Linie eine Erfahrung der nationalen Befreiung.
Der alltägliche Fokus liegt in einer Betonung der Gemeinschaft als die primäre Organisationsstruktur des jüdischen Lebens. Wo immer Juden gelebt haben, haben sie Synagogen gebaut, kommunale Organisationen gegründet und Systeme der kommunalen Verwaltung geschaffen.
Die Zugehörigkeit zu einer jüdischen Gemeinde hat immer ein Gefühl der Schicksalsgemeinschaft erschaffen. Sie steht in der Verpflichtung, für alle Mitglieder der Gemeinschaft zu sorgen und ebenso manifestiert wie in der Freude, an den Festen aller Mitglieder teilzuhaben.
Und genau dies repräsentiert auch die Wichtigkeit der Erhaltung unserer jüdischen bucharischen Gemeinschaft, sowohl in Düsseldorf als auch weltweit.
Jeder, der sich einmal in eine jüdische Gemeinde hineinverirrt, wird merken, mit wie viel Hingabe sich um die Angelegenheiten der Gemeinde gekümmert wird und es sich wie in einer großen Familie anfühlt. Veranstaltungen und Fortbildungen werden füreinander und voneinander geplant. Jede Gemeinde lebt nur durch das Engagement ihrer Mitglieder. Nur durch unseren gemeinsamen Einsatz, können wir auch dafür sorgen, dass unsere Jahrtausende alte Traditionen, die unsere Vorfahren von Generation zu Generation weitergegeben haben, ungeachtet von allen Herausforderungen aus den jeweiligen Zeit, weiter gegeben werden können.
„Und wenn nicht jetzt, wann denn?“ (Pirkej Avot, Hillel, 1,14)